"Weinige Wochen nach seiner Konfirmation am 25. Juli wurde Karl Reinhold Martin im Hinterhause seines Vaters tot gefunden, und man sagte und gab auch beim Pfarramte an: er sei von einem Balken gestürzt. Allein er hatte sich erhängt. Ich selbst eilte auf die schnell sich verbreitende Schreckenspost seines Todes in das Trauerhaus und fand daselbst schon den Herrn Amtsphysikus Dr. Engelhardt mit Belebungsversuchen beschäftigt, eine Ader war ihm geschlagen worden. Doch alle Versuche blieben vergeblich. Unbekannt ist uns geblieben, was diesen Knaben zu diesem verzweifelten Schritte veranlasst haben mag; er war bei seinem Vater, um wohl das Tischerhandwerk zu erlernen, zeichnete sich als Schulknabe durch Gelehrigkeit, Fleiß und Sittlichkeit aus, und wurde von seinem Vater als einziger Sohn geliebt; gleichwohl, dass der Vater kaum bei dem Herrn Kaufmann Füchsel ein halbes Stündchen in Tischlergeschäften verweilt hatte, war das Unglück geschehen." - Qu.: Chronik Bürgel 1834
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