Diakonus in Münchenbernsdorf, Pfarrer Kleinbocka und ab 18.4.1830 Pfarrer und Adj. in Bürgel. - Chronik Bürgel 1830 S. 13: "Am 26.4.1830 zog Schreiber dieses Heinrich August Löwe, gebürtig aus Auerswalde bei Chemnitz in Sachsen, zeitheriger Diakonus zu Münchenbernsdorf und Pfarrer zu Großbocka und Kleinbernsdorf, als Pfarrer zu Stadt Bürgel ein. Die Kinder der hiesigen Schule kamen mir bis an das Hospital entgegen, wo ich aus dem Wagen stieg und an ihrer Spitze in die neue Behausung eintrat. Haus und Hof war von Bewillkommnenden angefüllt und der oberste Knabe überreichte mir mit einigen Begrüßungsworten einen Kranz mit einem wohlgemeinten Gedichte und einen Praesentiv-Teller, auf welchem zwei Mundtassen mit dem Gemälde Weimar und Jena (sinnig: die Haupt- und Diözes-Stadt) standen. Hierauf trat aus der Mädchenreihe die Oberste Elwine Martin hervor, überreichte mir nach einer sehr gut gesprochenen Rede einen Kranz mit der Inschrift: „Fröhlich weile du in unsrer Mitte – sei uns Lehrer, Vater, Freund“ In diesen Kranz war ein silberner Speiselöffel gebunden, welcher die Chiffre hatte: „Mädchenschule zu Bürgel den 26. April 1830“ Unseren Leib zu stärken, hatten sich einige Familien vereinigt, uns Kaffe und Abendmahlzeit in unserer neuen Wohnung zu reichen. Abends brachte mir zur Beendigung der Feierlichkeit der Herr Kantor Schauer mit seinem gestifteten Singverein eine vokale Musik. Mis. Dom. hielt ich meine Antrittspredigt, welche ich dem Wunsche Mehrerer zu genügen mich hingab, zum Besten der hiesigen Kirchenbaukasse drucken zu lassen. Meine vorzügliche Sorge musste sich besonders auf das Erhellen unserer finsteren und daher dumpfigen Kirche erstrecken, weshalb ich neue Fenster brechen und die übrigen im Schiffe der Kirche vergrößern ließ, wodurch nicht nur ein zweckmäßiges Licht gewonnen, sondern auch durch Öffnen derselben bei gutem Wetter der Moderluft gesteuert wurde.
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