Studium Uni Jena 1567 Herbstsemester gratis. - Philisoph, Naturwissenschaftler, Mediziner. - 1576 Magister, Fortsetzung des Studium in Padua, 1581 Dr. med. - 1583 Prof. der Philosophie und Jenaer Stadtarzt, 1588 Lehrstuhl für Physik, 1592 Lehrstuhl für Medizin.- 1612 war Brendel der erste Jenaer Professor der chemische Übungen abhielt und eine Leiche sezierte. "Damit gehört Zacharias Brendel d.Ä. zu den Wegbereitern der naturwissenschaftlich orientierten Medizin in Thüringen und zu den frühen Förderern der chemischen Wissenschaften in Deutschland. Er starb auf einer Dienstreise, die ihn zur Behandlung des Grafen von Mansfeld führen sollte." (Ignasiak) 1593 war nach 40-jähriger Tätigkeit Johann Schröter, der erste an die Jenaer Hohe Schule berufene Mediziner und Gründungsrektor der Universität verstorben. Die Gedenkrede auf Schröter, der insgesamt neunmal Rektor der Salana war – zuletzt als 75-Jähriger im Wintersemester 1588/89 –, hielt Zacharias Brendel. - "Der 1553 in Bürgel geborene Brendel hatte 1581 in Padua promoviert. Er war erst der zweite Jenaer Medizinprofessor, der den Dr. med. an der berühmten Paduaner Fakultät erlangt hatte. Brendel hatte zunächst in Jena Philosophie und Medizin studiert und seine Studien dann in der norditalienischen Universitätsstadt fortgesetzt, wo bereits im 16. Jahrhundert der Unterricht am Krankenbett zur Ausbildung der Mediziner gehörte. Er wusste dieses praxisbezogene Studium sehr zu schätzen, war die unmittelbare Anschauung kranker Männer, Frauen und Kinder doch sehr viel lebensnäher als das jahrhundertealte Bücherwissen antiker und mittelalterlicher Autoren. Und dennoch war diese Art der Medizinerausbildung im ausgehenden 16. Jahrhundert nicht nur ungewöhnlich, sondern an vielen anderen Universitäten geradezu unvorstellbar. An den meisten Medizinischen Fakultäten nördlich der Alpen sollte es noch mehr als 150 Jahre dauern, ehe der Unterricht am Krankenbett schrittweise eingeführt wurde. Zurück in Jena wurde Brendel 1583 zunächst Professor der Philosophie. Auf eine Medizinprofessur musste der damals 30-Jährige noch lange warten, erst im Alter von 59 Jahren erhielt er sie. Gleich in seinem ersten Semester als Medizinprofessor kündigte Brendel chemische Übungen für Medizinstudenten an, die es zumindest in Ansätzen wahrscheinlich auch schon unter dem 1611 verstorbenen langjährigen Professor Jacob Flach gegeben hatte. Außerdem legte Zacharias Brendel auf die botanische Bildung der Studenten und auf deren Kenntnisse der Wirkung der Heilkräuter besonderen Wert. Brendel führte auch öffentliche Obduktionen durch. Die erste Professur hatte zu jener Zeit Anton Varus (seit 1594) inne, zweiter Professor war Zacharias Brendel jun., der 1628 seinem zwei Jahre zuvor verstorbenen Vater gefolgt war." Qu.: Matrikel Uni Jena, Ignasiak, An der Saale..., www.hermsdorf-regional
|